Die Sportkegler aus Hagen blicken sorgenvoll in das nächste Jahr.
Der Verpächter der Kegelsporthalle und der Pächter können sich nicht einigen wer für die nötigen Sanierungsmaßnahmen aufkommt.
Die Anwälte der beiden Parteien haben mitlerweile das Wort.
Zunächst sah es danach aus, dass bereits zum Jahresende der Kegelbetrieb eingestellt werden muss.
„Wir sind am 17. November von unserem Dachverband, dem Deutschen Kegler- und Bowlingbund e.V.,
schriftlich darüber informiert worden, dass dem derzeitigen Pächter des Hagener Kegelzentrums gekündigt und
eine Räumungsaufforderung zum 31. 12. 2009 ausgesprochen wurde”, so Marcus Witte, der Vorsitzende des SKC Blau-Gold Hagen.
Wie es im Falle einer Schließung des zwölf Schere- und zwei Bowlingbahnen beinhaltenden Kegelzentrums zum Jahresende weitergehen könnte, das vermag von den heimischen Sportkeglern momentan niemand zu sagen.
Der Landesverband hat uns zwar zugesagt, bei der Suche nach Ausweichmöglichkeiten behilflich zu sein, aber wie das konkret aussehen könnte, weiß ich nicht, so Witte“
Zwischenzeitlich scheint der Kegelbetrieb zumindest bis zum Saisonende sichergestellt.
„Wir haben gerade vom DKB die mündliche zusage bekommen, das wir bis zum Ende der Ligenspielsaison hier drin bleiben können“,
teilte Rosemarie Kerres, die mit ihrem Ehemann Franz Kerres Pächter des Hagener Kegelzentrums sind auf Anfrage mit.
Fast alle Kegelsportvereine die auf private Betreiber von Kegelbahnen angewiesen sind können ein Lied von den Schwierigkeiten singen, die damit verbunden sein können.
Ein typisches Beispiel war zuletzt Herborn im heimischen Raum.
Aber auch der KSV Wetzlar hat seine Erfahrungen gemacht.
In Hagen kommt allerdings noch hinzu, dass der Verpächter des einstigen Vorzeigeobjekts der Deutsche Kegelbund ist.
Von diesem Verband sollte man doch erwarten, dass er auch die Interessen der Sportkegler berücksichtigt.
Hagen zeigt aber auch, die nicht ganz neue Problematik der großen Kegelhallen, die in den 70er Jahren entstanden.
Zu einer Zeit als eine Kegelbahnanlage gleichbedeutend war mit Geld verdienen.
Die Leute füllten die Kegelbahnen, sie zahlten für das Kegeln und es wurde gegessen und kräftig getrunken.
Für die Kegelbahnbesitzer bzw. Pächter war es, als wenn Manna vom Himmel fiel, mann muste nur hingehen und es aufsammeln.
Leider wurden zu dieser Zeit zu wenig Rücklagen für die kommenden mageren Jahre gebildet.
Jetzt kommt die Zeit des Renovierens und das große Geld ist nicht mehr da und auch mit dem Kegeln nicht mehr zu verdienen.
Mit einem ähnlichen Problem haben zum Beispiel auch die Kasseler zu kämpfen, auch sie werden des angestauten Renovierungsbedarfs nicht mehr Herr, die Konsequenz ist bereits in der Aufgabe der Bohle und Asphaltbahnen zu sehen.
Und so hofft man in Kassel mit dem Einbau der Bowlingbahnen auch auf einen Einstieg eines Investors, der auch noch was für die Scherekegler übrig hat.
In Hagen wird sich das Problem aber hoffentlich lösen lassen
Was würde denn der DKB für ein Bild abgeben wenn das einstige Prestigeobjekt und Bundesleistungszentrum nur noch eine stillgelegte Halle ist und die Sportkegler praktisch auf der Straße stehen.
Ich denke mit etwas guten Willen von allen Seiten und vielleicht auch noch einiger guter Ideen wird das Bundesleistungszentrum den Hagener Keglern erhalten bleiben.
Auch wenn sich das aus der Entfernung leicht schreiben lässt.
Nicht nur die der Hagener Zukunft ist ungewiss, sondern auch die in ganz Deutschland. Der Austritt aus der NBC trägt bestimmt nicht zur „sicheren Zukunft“ bei, oder?
Das ist wohl wahr.
In Schere-Deutschland sehe ich die durch den Austritt zunächst nicht gefährdet.
Für die Classic-Spitzenclubs schon eher.