Am Sonntag den 9.3. findet in Korbach die Sektionsversammlung der Sektion Schere statt.
Auf der Tagesordnung stehen dann auch die bereits teilweise erwarteten Anträge zur Änderung der Mannschaftsstärke in der Landesliga und den Verbandsligen.
Es gibt zwei praktisch indentische Anträge von der KSG 1985 Mittelhessen und dem Kultur- und Sportverein Baunatal.
Beide beantragen ab der Kegelsaison 2014/2015 einheitlich in allen hessischen Ligen mit Vierermannschaften zu kegeln.
Die angeführten Argumente sind bereits allseits bekannt und meistens substanzlos.
Grundsätzlich könnte man noch für die Anträge stimmen um den hessischen Kegelsport zu retten, das ist nämlich der vorgebliche Grund der Anträge, doch muss man auch bedenken, dass eben nicht nur in Hessen kegelt wird.
Die hessischen Vereine haben es schon jetzt schwer in der Bundesliga zu bestehen, werden wir ab nächster Saison Vierermannschafts-Meister in die Bundesliga schicken, ist der Abstieg praktisch schon vorgezeichnet.
Während man der Begründung aus Mittelhessen zumindest noch anmerkt, dass sich Gedanken um den Kegelsport gemacht wird, ist die Begründung aus Baunatal eigentlich nur noch eine Bankrotterklärung.
„Der zunehmende Rückgang an aktiven Spielern führt bei vielen Vereinen zu akuten Problemen, Mannschaften mit sechs Spielern zu stellen. Zudem ist es für einige Vereine bei der jetzigen Regelung nicht möglich in die Verbandsliga aufzusteigen.“
Das ist sicher für einige Vereine ein Problem, doch letztlich wird das Problem nur nach oben geschoben und nicht nach Lösungen gesucht.
Hinzu kommt, dass diese Vereine, die jetzt die Hessenligisten ausbremsen irgendwann sowieso über lang oder eher kurz verschwinden werden.
Außer wir kegeln demnächst mit Zweiermannschaften, das würde jedenfalls mal einen Mannschaftszuwachs schaffen.
Und sorry – auch wenn es hart klingt:
Ein Verein, der keine sechs Kegler zusammenbringt, hat dann eben „nur“ maximal Bezirksoberligaformat.
Solange von oben das Problem nicht gesehen wird und es keine einheitliche Mannschaftsstärken gibt, rettet mit Vierermannschaften niemand den Kegelsport sondern kegelt Hessen ins sportliche Abseits.
Um beim Kegelsport zu bleiben – Der Antrag auf Vierermannschaften in der Hessenliga ist eindeutig ein Fehlwurf.
Aus Mittelhessen kommt noch ein zweiter Antrag:
In allen drei Bezirksoberligen soll ab der Saison 2014/2015 nur noch mit 8 Mannschaften gekegelt werden.
Es soll das sportliche Niveau der Ligen heben, nebenbei wird noch die Basis gestärkt und man nähert sich wieder der geforderten Pyramidenform an.
Endlich mal ein Punkt bei dem ich zustimmen kann, das sportliche Niveau würde steigen.
Das trifft allerdings auch auf jede andere Liga zu.
Doch warum haben wir diese, laut Mittelhessen „nicht ligatauglichen Vereine“ in den entsprechenden Ligen.
Die sind doch nicht da weil zu viele Mannschaften in den Ligen sind, sondern weil seit der Einführung der Vierermannschaften häufig Vereine die sportlich vorne stehen nicht aufsteigen können, da die Liga bereits durch eine höhere Mannschaft des Vereins besetzt ist.
Dadurch steigt dann eine schwächere Mannschaft auf oder es gibt keinen Absteiger.
Dafür sehe ich schon jetzt wie sich die Pyramidenform aufbaut, wenn 2 Mannschaften mehr aus der Bezirksoberliga absteigen, also jeweils eine Mannschaft mehr in den Bezirksligen landet.
Die Sektion braucht mehr Geld
Neben den Anträgen ist aber auch der Bericht des Schatzmeisters interessant.
Die Sektion braucht mehr Geld, da sie vom Verband weniger bekommt.
Also hat der Vorstand Einnahmeerhöhungen beschlossen.
Das Meldegeld für die Mannschaften steigt um 50 Prozent.
Die Starthefte werden 25 Prozent teurer, die Startgelder für die Meisterschaften und dem Hessenpokal werden ebenfalls um 25 Prozent angehoben.
Bei der Jugend wird dann richtig zugelangt, hier steigt das Startgeld für die Meisterschaften um 100 Prozent.
Für viele Vereine sind das nur wenige Euros, doch so setzt man sicher kein Zeichen, dass Jugendförderung für den Sektionsvorstand wichtig ist.
Sicher werden auf der Sektionsversammlung auch die Meister geehrte, daher an dieser Stelle noch die Glückwünsche an die Meistermannschaften:
Mittelhessen – Meister der Hessenliga
Kirberg-Eisenbach – Meister der Verbandsliga Süd
ESV Jahn Kassel – Meister der Verbandsliga Nord
Stadtallendorf – Meister der Bezirksoberliga Süd/West
Hi,
guter Bericht, der ziemlich genau ins schwarze trifft. Eine Entscheidung Pro-Vierer-Teams beschleunigt das Sterben des Kegelns aus meiner Sicht noch wesentlich mehr. Mehr Teams oder ähnliches werden wir durch diese Regelung auch nicht erhalten.
Na das freut mich ja, dass wir mal gleicher Meinung sind.
6er-Teams bleiben !